Zungendiagnose – Die Zunge als Schaufenster des Verdauungstraktes
Die Zungendiagnose ist eines der ältesten Diagnoseverfahren. Seit ca. 5000 Jahren wird sie angewendet und kann auf eine alte Tradition in der östlichen und westlichen Medizin zurückblicken.
Bei der Zungendiagnose werden Form, Farbe und Beschaffenheit der Zunge betrachtet sowie der Zungenbelag. Sie geben aus naturheilkundlicher Sicht Aufschluss über Störungen und Ungleichgewichte in den Organsystemen. Dabei ist die Zunge einerseits der Spiegel des Verdauungstraktes, aber auch Reflexfelder von anderen Organen wie Leber und Nieren sollensich auf der Zunge zeigen und können, wie iwr glauben, aufschlussreiche Informationen liefern.
In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) werden zusätzlich energetische Ungleichgewichte sowie die Qualität des Qi bewertet.
Auch die Schulmedizin kennt typische Zungenbilder zur Diagnose von typischen Krankheitsbildern. So ist die Himbeerzunge charakteristisch für den Scharlach und die Lackzunge für die Leberzirrhose. Eine stark gerötete Zunge findet man dagegen bei Eisenmangel oder Vitamin B12 Mangel.
Ähnlich wir bei der Antlitzdiagnose benutzt auch hier die evidenzbasierte Medizin einzelne Elemente der Wahrnehmungen an der Zunge zu diagnostischen Zwecken, aber ohne eine stringente Systematik. Sehr viele empirische Erkenntnisse entstammen der traditionellen chinesischen Medizin. Insgesamt eine komplementärmedizinische Methode ohne wissenschaftliche Beweise für die Validität.
Die Kombination der schulmedizinischen und östlichen Zungendiagnose ermöglicht daher aus unserer Sicht eine schnelle ausdrucksstarke Einschätzung der Organe und ihrer Funktionen.
Da sich die Zunge in ihrem Ausdruck relativ schnell ändert ist sie ein hervorragendes Mittel zu Therapiekontrolle.
Je mehr also ein Arzt oder Heilpraktiker, allein aus dem äußeren Erscheinungsbild erkennen kann, um so schneller und präziser kann er weitere Methoden anwenden.